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Stufenplan / BIM-Leistungsniveau ab 2020 - BIM4INFRA2020

Stufenplan / BIM-Leistungsniveau ab 2020

In seinem 2015 vorgelegten Stufenplan „Digitales Planen und Bauen“ hat es sich das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) zum Ziel gesetzt, bei zukünftigen Infrastrukturprojekten des Bundes Building Information Modeling (BIM) flächendeckend zu nutzen. Der Stufenplan sieht eine schrittweise Einführung von BIM vor, mit dem Ziel, ab 2020 ein erstes standardisiertes Leistungsniveau für Projekte im Verantwortungsbereich des BMVI zu erreichen:

Laut Stufenplan beschreibt das Leistungsniveau 1 „die Mindestanforderungen, die ab Mitte 2017 in der erweiterten Pilotphase und dann ab 2020 in allen neu zu planenden Projekten mit BIM erfüllt werden sollen. Öffentliche Auftraggeber im Zuständigkeitsbereich des BMVI müssen bis dahin in der Lage sein, die hier spezifizierten Anforderungen in Neuausschreibungen von Planungsleistungen anzuwenden.“ (Stufenplan S. 9)

Grundsätzlich ist zu klären, welcher Leistungsumfang bei der Einführung von BIM in Deutschland zu erwarten ist. Die zu untersuchenden Aspekte im Hinblick auf das zu erreichende Leistungsniveau 1 umfassen folgende Punkte:

  • Eine Projektabwicklung sollte generell durchgängig BIM-gestützt verlaufen
  • Planungskoordination, Planerstellung, Mengen- und Kostenermittlung sowie Bauablaufplanung erfolgen unter Verwendung von 3D-Planungsmodellen
  • Verwendung einer zentralen Datenplattform zur Verwaltung von 3D-Modellen und abgeleiteten Zeichnungen
  • Übergabe der Daten sowohl in herstellerneutralen als auch ggfs. in originären Datenformaten
  • Baufortschrittskontrolle, Abrechnung und Mängelmanagement anhand von 3D-Modellen während der Bauausführung
  • Übergabe der Modelle zur Verwendung im Betrieb und der Instandhaltung

Bei der Festlegung der BIM-Anwendungsfälle, die bei Neubauvorhaben ab 2020 umzusetzen sind, wird darauf geachtet, sowohl einen möglichst großen Nutzen für Auftraggeber zu erzielen als auch gleichzeitig den Aufwand seitens der Auftragnehmer innerhalb eines vertretbaren Rahmens zu halten

Auszug aus dem Stufenplan
„Digitales Planen und Bauen

Alexander Dobrindt MdB (Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur) :

„Die Digitalisierung ist eine Substanzrevolution von Wirtschaft und Gesellschaft. Sie verändert die Voraussetzungen für das Wachstum, den Wohlstand und die Arbeit von morgen – und revolutioniert in einem disruptiven Prozess Industrien und Dienstleistungen, Wertschöpfungsketten und Produktionsprozesse, Innovations- und Produktlebenszyklen. […]
Um diese Potenziale in Deutschland zu heben, brauchen wir eine neue digitale Planungs- und Baukultur. Ein wesentliches Element ist hierbei das Building Information Modeling (BIM). BIM bildet den gesamten Lebenszyklus eines Bauprojekts virtuell ab: vom Entwerfen und Planen eines Bauwerks über den Bau und den Betrieb bis zu seinem Abriss. Durch diese Innovation erhalten alle Beteiligten Zugriff auf virtuelle Pläne, die Steuerung von Prozessen, umfangreiche Datenbanken und 3D- bis 5D-Bauwerksmodelle. Architekten, Bauherren, Planer, Ingenieure, Statiker, Betreiber und Gebäudeausrüster arbeiten Hand in Hand.
Wir wollen das digitale Planen und Bauen bundesweit zum Standard zu machen. Die öffentliche Hand muss dabei als großer Bauherr vorangehen und den Kulturwandel treiben. Deshalb haben wir eine Reformkommission Bau von Großprojekten ins Leben gerufen und den klaren Grundsatz formuliert: „Erst digital, dann real bauen“. Deshalb haben wir vier Pilotprojekte zur Erprobung von BIM gestartet. Und deshalb hat mein Haus einen Stufenplan für das Planen und Bauen der Zukunft entwickelt, der BIM bis 2020 zum neuen Standard für Verkehrsinfrastrukturprojekte machen wird. […]